Vortragstitel: Die kokreative Kommune
Wie wollen wir heute eigentlich Kommune denken und leben? Wie wollen wir gemeinsam unsere Nachbarschaften, Kieze, Dörfer und Städte gestalten, wie wollen wir sie verwalten und wie wollen wir miteinander unsere Probleme lösen und Lösungen entwickeln? Weltweit ziehen immer mehr Menschen in Städte. Wie wir unser Zusammenleben in diesen Konglomeraten organisieren und welche Lösungen wir dort für unseren Alltag finden, wird auch darüber entscheiden, ob es uns überhaupt gelingen wird, nachhaltig auf diesem Planeten zu leben.
Daher arbeiten wir im Institut für Partizipatives Gestalten an einem neuen Leitbild: Der kokreativen Kommune.
In der kokreativen Kommune, sind Bürger*innen wieder Bürger*innen mit demokratischen Rechten und Pflichten, vor allem aber sind sie mündige und engagierte Mitgestalter*innen.
Wir möchten, dass sich Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft nicht als widerstreitende Kräfte, sondern als arbeitsteiliger Organismus verstehen, die untereinander ihre Rollen klären und gemeinsam ihre Kommune entwickeln. In diesem Leitbild organisiert die Politik Meinungsbildung, Diskurse und unterstützt bei der Entwicklung politischer Ideen. Die Verwaltung organisiert und ermöglicht die Entwicklung, Planung, Umsetzung und den dauerhaften Erhalt von Projekten, Maßnahmen und Vorhaben. Und die Bürger*innen bringen sich engagiert und projektorientiert in die Gestaltung ihres Umfeldes ein. So wird die Kommune zu dem Ort, an dem wir gemeinsam und kreativ unsere lokale Zukunft und unser Leben gestalten.
Doch wodurch zeichnet sich die kokreative Kommune aus und wie lässt sich ihr Leitbild umsetzen? Zu den Kernthemen, die es hierfür zu berücksichtigen und zu implementieren gilt, zählen: Kommunikation auf Augenhöhe und Transparenz, lokale Gemeinschaft der Engagierten, Kontinuierliche Beteiligung, Projektarbeit, Zusammenarbeit, Fehler- und Innovationskultur, Gestaltete Verfahren, Prozessarbeit und Kultivierung.
Als Experte und erfahrener Prozessbegleiter kokreativer Gestaltungsprozesse wird Jascha Rohr einen Kurzinput hierzu geben und auf die Herausforderungen, Möglichkeiten und evtl. auf ein best practice Beispiel einer kokreativen Kommune eingehen.
Kurzbiographie
Als Philosoph, Theoretiker und Intellektueller und insbesondere in seiner Tätigkeit als Schöpfer, Entwickler und Moderator partizipativer und kollaborativer Designprozesse arbeitet Jascha Rohr an neuen Wegen der Zusammenarbeit und Mitgestaltung, die es uns ermöglichen, unser gemeinsames Potenzial zu entdecken und mittels kollektiver Intelligenz Lösungsansätze und -ideen für die akuten Probleme der Weltgesellschaft wie den Klimawandel zu finden.
Ziel ist es durch kollektive Intelligenz Optionen zu entwickeln, die es uns ermöglichen, die Welt, in der wir leben, auf unterschiedliche und bessere Weise zu gestalten.
Hierfür gründete Jascha 2002 die Permakultur Akademie Deutschlands und arbeitet seit 2008 als Mitbegründer und Geschäftsführer des Instituts für Partizipative Gestaltung. Aktuell fließt ein Teil sein Herzblut in den Aufbau und die Gründung der Cocreation Foundation, einer Stiftung deren Ziel es ist, bereits existierende kokreative Techniken und Prozesse weltweit zu erforschen, zu diskutieren und zu analysieren und darauf aufbauend innovative Lösungen und Konzepte zu skizzieren und zu erproben, wie die von der UN prognostizierten 10-12 Milliarden Menschen im Jahr 2100 auf und mit unserem Planeten in Frieden, Gesundheit, Freiheit und ökologischem Überfluss für alle und alles zusammenleben können.