Isolde Charim

Philosophin, Autorin,
wissenschaftliche Kuratorin

Vortragstitel: Was macht die Pluralisierung mit uns?

In den letzten 30 bis 40 Jahren haben die europäischen Gesellschaften eine grundlegende aber schleichende Veränderung erfahren. Ob ihres schleichenden Charakters aber wurde diese lange Zeit nicht wirklich wahrgenommen. Diese Veränderung hat zu einer Pluralisierung unserer Gesellschaften – also zu einer neuen Zusammensetzung der Bevölkerung – geführt. Wenn diese nun thematisiert wird, dann immer als ein äußerlicher Vorgang. Aber Pluralisierung ist kein äußerlicher Vorgang. Deshalb ist meine Ausgangsfrage nicht: Was verändert sich?, sondern vielmehr die übersehene Frage: Was macht die Pluralisierung mit uns? Wie verändern wir uns? Was verändert sich an uns? Denn das der Punkt: Wir verändern uns alle. Dies scheint mir zentral, um zu verstehen: Wie haben sich unsere Gesellschaften insgesamt verändert?

 

Kurzbiographie

Isolde Charim, geboren in Wien, Studium der Philosophie, langjährige Lehrtätigkeit an der philosophischen Fakultät der Universität Wien. Ständige Kolumnistin der „taz“ und des „FALTERs“ (2006 Publizistikpreis der Stadt Wien) Seit 2007 wissenschaftliche Kuratorin am „Bruno Kreisky Forum“ .

2016: Radio Ö1 Sommervorlesung: „Ich und die Anderen. Philosophische Betrachtungen über das Leben in einer pluralisierten Gesellschaft“ (ORF-CD) März 2018: „Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert“ (Zsolnay Verlag) Das Buch wurde mit dem Philosophischen Buchpreis des Jahres ausgezeichnet.

September 2018: Neuauflage von: „Der Althusser Effekt. Entwurf einer Ideologietheorie“ (Passagen Verlag)